Na das ist doch einmal nett. Fordernd allerdings.
Wir wollen sehen, wie es sich in der Locker-Leicht-Forenspielabteilung schlägt
Mülltonne, Hut, Badewanne, Minirock und Karussel
Es war einmal,
vor langer, langer Zeit, ein Bettler, in dem Dorf in dem er lebte bei allen bekannt wie ein bunter Hund. Als er in der kleinen Gemeinde angekommen war hatten ihn die Männer verächtlich 'Dreckiger Peter' genannt, die Frauen hatten ihn gemieden und die Kinder gar auf ihn gespuckt. Doch war er geblieben, stets höflich gewesen und hatte geholfen wo er konnte und so kam es, dass er immer beliebter wurde. Den Namen behielt er bei, doch war all die Verachtung aus der Stimme der Männer verschwunden, wann immer sie ihn riefen. Die Frauen knicksten, wenn er den Hut zog und die Kinder tanzten lachend um ihn herum, die Knaben spielten Ball mit ihm und die Mädchen flochten dem Bettler Ketten aus Gänseblümchen und Margeriten.
Dreckiger Peter lebte aus den Mülltonnen vor den Behausungen des Dorfes, doch war er glücklich. Von Zeit zu Zeit hinterließen die Bürger der Siedlung frischere Nahrung für ihn. Die Hausfrauen versteckten Abfälle, welche die Tiere noch haben hätten können und von Zeit zu Zeit lud man ihn auf ein Bier in die örtliche Kneipe ein. Peter lebte fürwahr nicht im Luxus, doch war er stets zufrieden, für sein Leben nicht arbeiten zu brauchen und aus der Hand in den Mund zu leben.
Doch war Dreckiger Peter sein Leben lang alleine gewesen. Er mochte Tage mit den Kindern der Ortschaft verbringen, ihm fehlte eine Frau in seinem Leben. Und so kam es, dass der Bettler reichlich interessiert war, als es hieß, eine junge Maid aus der Stadt besuche die Ortschaft und machte sich gleich daran, alle Informationen aufzutreiben, die es aufzutreiben gab. Er fragte den Müller, doch meinte der, er habe nichts gesehen. Auch der Schankwirt der Taverne wollte die junge Dame nie zu Gesicht bekommen haben und keines der Kinder konnte Peter weiterhelfen. Ja nicht einmal die tratschenden Marktweiber wussten etwas über die Neue zu erzählen.
Also beschloss der Bettler es sei an der Zeit, der Jungen Dame einen Besuch abzustatten. Doch wollte er zuerst noch alles mit seiner besten Freundin, der kleinen Judy Gray besprechen, welche, als er ihr zum ersten Mal von seinen Vorhaben erzählte, sogleich ihr bezaubernd schallendes Lachen ertönen lies. Auf der Stelle war Peter eingeschnappt, doch beruhigte ihn Judy recht bald: "Wenn du wirklich planst, die Neue kennen zu lernen, so will ich dir gerne helfen."
Judy Gray führte Dreckiger Peter also zu dem Haus ihrer Eltern und sogleich als sie ankamen erzählte sie alles ihrer Mutter weiter. Auch diese konnte sich ein Lächeln nur schwer verkneifen. Dann meinte sie jedoch: "Zuerst ist es ganz wichtig, dass wir dich waschen und herausputzen, damit du bei deinem Rendezvous glänzen kannst." und schleppte den Peter sogleich in die Badestube, wo sie ihn seiner Kleider entledigte und grob abschrubbte. Der Bettler, welcher bisher noch nie eine Badewanne gesehen hatte war ganz begeistert von dem warmen Wasser und spürte das die Schmerzen als die Bäckersfrau mit der rauen Bürste über seinen Körper fuhr gar nicht. Als er wieder trocken war zog er die feinste Kleidung des Bäckers an, welche ihm die kleine Gray herausgesucht hatte. Etwas zu weit war sie ihm, doch sowie er einen traurigen Blick aufsetzte, als die beiden Frauen, die junge wie die alte, auflachten, da meinte Judy tröstend, sie habe kaum jemals einen hübscheren Mann in ihrem Leben gesehen.
Da ward der Bettler wieder froh und fragte, ob er nun denn nicht die Dame aufsuchen und um ein Rendezvous bitten dürfe, doch wurde er von seiner Freundnin enttäuscht. "Keine Frau will mit einem Bettler ausgehen. Ihr müsst Euch zuvor noch eine anständige Beschäftigung suchen und ich habe da auch schon eine großartige Idee.", meinte Judy zu ihm und zog ihn zu dem Karussel auf dem Dorfplatz. "Das ist Wilbur McGrath, der Eigentümer dieses wunderbaren Vergnügungsetablissements. Er führt unser Karussel nun schon seit Jahren, doch will er sich bald zur Ruhe setzen und das wunderbare Ding verkaufen.", erklärte Judy. Der recht stattliche Mann hinter ihr hatte nach jeder Ihrer Silben bloß grinsend genickt, was hätte er auch anderes tun sollen, als das charmante Mädchen mit den goldenen Locken ihm das Wort gestohlen und haargenau erklärt hatte, wie es um ihn stand. "Aber ich habe doch kein Geld. Schon gar nicht genug, um ein Karussel davon zu erstehen.", meinte der Bettler darauf knapp, enttäuscht und sicher, er käme nun nie dazu, die junge Maid zu dem ersehnten Stelldichein auszuführen. Der Karusselbesitzer, der die Enttäuschung auf des Stinkenden Peters Gesicht erkannte und glücklich war, nun auch etwas sagen zu können, hatte jedoch eine brilliante Idee. "Ihr braucht mir nichts zu bezahlen, Peter. Überlasst mir einfach das erste Jahr über die Hälfte Eures Einkommens und wir sollen quitt sein."
Als er das hörte strahlte Dreckiger Peter über das ganze Gesicht und sah Judy an, welche ihm entzückt entgegen nickte. Da wusste der Bettler, dass es an der Zeit war, die junge Lady aufzusuchen und um das langersehnte Rendezvous zu bitten. Und so erstand er noch einen Bund voll Rosen und als er an die Tür klopfte und die hübsche Frau aus der Stadt erblickte, da diese ihm den Eingang zu ihrem Hause öffnete und man erkannte, dass sie eine wahre Dame der Stadt war, mit langem, gründlich geflochtenem Haar, einer roten Bluse, sowie einem neumodischen Minirock, da ward es so um ihn geschehen, dass es eine Weile brauchte, bis er die richtigen Worte gefunden hatte. Doch dann fragte er die Hübsche, ob sie sich nicht mit ihm treffen wolle und als sie einwilligte schenkte er ihr die Blumen, ließ sie in ihrem Türrahmen und hüpfte jauchzend und voll von Glückseeligkeit durch die Siedlung und schrie: "Ich treffe mich zu einem Stelldichein, Nunmehr fühl ich Glück allein."
Und wenige Tage später trafen sich die beiden und der ehemalige Bettler, welcher nie wieder ein solcher sein wollte führte sie aus zu seinem Karusell und sie verbrachten die ganze Nacht damit, die Blicke zum Himmel zu wenden um schließlich, Hand in Hand, einzuschlafen.
Es kam dann, dass sie zwei wunderschöne Kinder bekamen und der Karusselbesitzer blieb solange ein solcher, bis er sein Etablissement eines Tages an den Bettler aus dem Dorf verkaufte. Und bis dahin sollte ihn ein jeder "Karusselbesitzer Peter" nennen, während der "Dreckige Peter" aus den Büchern getilgt und für alle Ewigkeit in Vergessenheit geraten würde.
Und sie lebten glücklich und zufrieden, bis an ihr Lebensende.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
-ENDE-
Ohje, also gaaanz so lang hatte ich mir das zu Beginn nicht vorgestellt
Die Wörter für den nächsten kreativen Kopf lauten:
"Kranz", "Buch", "Kerze", "Talisman" und "Gendarm"
Viel Spaß!