Melech, der zum Ochsenfrosch wurde
Nun ist es endlich soweit, nach einer langen *hust*
schöpferischen Pause, dürfen sich die Völker artyrias an der Geschichte des Melechs (heute Ochsenfrosch) erfreuen! Doch sei euch gesagt, dass diese Erzählung den einem oder anderem einen schaurigen Schauder über den Rücken laufen lassen wird, da der ein oder andere geschichtliche Mythos aufgedeckt wird!
Auge des Melqart
Geboren wurde Melech als potenzielle Opfergabe Baal’s im phönizischen Kaff Tyros. Eine anmutige Phönizierin namens Dido, die damals eine fromme Dienerin Tanits war, hatte sich seiner erbarmt und Ihn vor dem grausamen Opferfeuer gerettet. Im Auftrag der Ältesten von Tyros, startete Dido nach einigen Jahren die Mission „Auge des Melqart“, die die Gründung einer neuen Kolonie im Norden Lybiens als Ziel hatte. Der Name der neuen Stadt sollte….“Neue Stadt!“ (Qart Hadasht, Karchedon oder Karthago) lauten! Und so kam es, dass der junge Melech mit seiner Mentorin Richtung Nordafrika aufbrach. Das Schicksal war dem jungen Phönizier zu dieser Zeit nicht wohl gesonnen…bei einem schweren Sturm wurde er aufs Meer hinausgeschleudert und strandete an einer Küste Griechenlands. Geplagt von Hunger und Durst, entschloss er sich ins Landesinnere vorzustoßen, wo er nach einem langen Fußmarsch an einem üppig grünen Wald gelangte….
Ein verhängnisvolles Bad
…in dem er sich natürlich hineinwagen musste
Allerlei griechisches Unvieh, von halbnackten Satyrn bis zu vollkommen nackten Nymphen, glotzte den Fremdling an, als sei er ein Wesen aus einem anderen Stern (was er auch war/ist). Melech kümmerte dies nicht weiter, er setzte seinen Weg fort, bis er an ein Schlammloch gelangte, in dem sich eine wohl genährte Bache im Dreck suhlte.
„
Artemis, o du unerreichbarer Traum eines jeden Gemächts, euer Masseur ist angekommen.“, halte es durch den Wald.
Melech kam das Schaudern…war Artemis, die G.öttin der Jagd, eine Wildsau? Kein Wunder, dass sie Ihre Jungfräulichkeit nie verloren hat…dachte er sich. In diesem Augenblick stolperte er seitlich einen kleinen Hang hinunter und fiel in einen Teich.
„
Da bist du ja endlich, oho…ein Phönizier!? Da bin ich mal gespannt…die Griechen sind auch nicht mehr das was sie mal waren“, seufzte die „echte“ Artemis liegend auf einem Wasserbett.
„
Na, immerhin ist eure Rotznase von Herakles eine schlechte Nachahmung von unserem Melqart, zudem habt Ihr Griechen von uns eure Buchstaben! Achja, nicht zu vergessen der Gewürz- und Weihrauchhandel, vom dem Ihr dank uns profitiert...“ entgegnete Melech, nachdem er sich von Ihrem Anblick, der durchaus den Dichtungen entsprach, erholt hatte.
„
Ein scharfzüngiger Phöniker obendrein, dass könnte für den ein oder anderen spannenden Moment sorgen…“ gab Artemis frech grinsend zurück.
Für einen Moment sah es so aus, als ob das Wasserbett zu sprudeln begann, als Artemis dem jungen Phöniker ein „Nun beweg dich endlich hierher!“entgegen warf.
Aufgeregt nickend setzte Melech zaghaft einen Fuß ins Wasser, zu seiner Verwunderung sank er nicht ab, sondern schien auf der Oberfläche zu schweben!
Es war, als ob man in einen riesigen Nougat-Topf griff und daraus eine feste Masse formte. So fühlte sich Artemis verspannte Haut an und Melech bereitete es fast genauso viel Freude wie der Göttin selbst.
„
Sag edle Göttin, stimmen die Geschichten, die man über dich erzählt? Wenn ja, warum verschließt du dich jeglicher weltlicher Freude und beschränkst dich aufs Jagen?“ fragte sie Melech mit einem neugierigem Grinsen.
„
Ich mach dass doch nicht freiwillig…unser Göttervater und Schürzenjäger Zeus meint, dass jede Göttin den Sterblichen eine Rolle vorgaukeln muss, damit Ihr Glaube nicht auseinander bricht. Während Aphrodite sich jede Nacht austoben kann und muss, darf ich die brave Jägerin spielen, die zb den angeblichen Spanner Aktaios in einen Hirsch verwandelt hat, als ich ein Bad nahm!“ erwiderte die Göttin der Jagd mit einem leicht erzürnten Unterton.
„
Du hast Ihn also nicht in einen Hirsch verwandelt??? Was hast du denn mit Ihm angestellt?“ fragte ein sichtlich überraschter Melech.
„
Na was wohl? Ich habe mich mit Ihm vergnügt….ein bisschen zumindest, ich hatte damals noch keine große Ausdauer….so das er mich wenig später verlies…als wir…du verstehst schon!“ Als sie Ihm dieses gut gehütete Geheimnis offenbarte, lief sie rot an und schien zu bereuen, was sie von sich gab.
„
Und damit keiner erfuhr, dass er sich mit mir vergnügte, verwandelte ich Ihn in einen Hirsch und warf Ihn meinen Tieren zum Fraß vor! So, jetzt kennst du die GANZE Geschichte! Das mit dem Hirsch musste leider sein, ich brauchte irgendein Alibi, um wie gesagt den Schein zu wahren!“.
Nach diesem Geständnis wurde Melech kreidenbleich im Gesicht, denn er wusste was Ihm blühen würde, wenn er seinen (unfreiwilligen und zufälligen) Dienst zu Ende bringen würde.
Egal, wenn dies schon seine letzten Stunden sein sollten, dann würde er diese mit viel Krawall für die Nachwelt ausleben! Und so kam, was kommen musste…In Melechs letzten und zugleich erquickendsten Augenblicken war das Duo aber nicht allein, der (eigentliche) Masseur, ein krausköpfiger Grieche mittleren Alters, beobachtete das Geschehen von sicherer Entfernung. Er wagte sich ein paar Schritte näher und hörte plötzlich eine „schreiende“ Artemis…
Ich – wusste – gar nicht – das – Phönizier – so - OH DU GNADE DES BAAL!
…was Melech mit Artemis anstellte, kann man sich mit ein wenig Fantasie vorstellen, ansonsten bieten Serien über Imkerei auf 3sat einige Hinweise *hust*
Ein Frevel an die Götter!
„
Bei den Göttern! Eine hellenische Göttin zusammen mit einem phönizischen Halsabschneider!? Dieser Frevel darf nicht ungesühnt bleiben!“, sprach ein wütendes Wildschwein, dass so rein zufällig das feuchtfröhliche Treiben mitbekam (nachdem es sich mit den Bachen in der Umgebung vergnügt hatte).
„
Mmmh, verspürt die edle Göttin Appetit auf gebackene Wildschweinschenkel? Ich kenne ein begehrtes Rezept aus meiner Mutterstadt Tyros.“, wandte sich Melech an Artemis.
Diese war starr vor Schreck, als sie erkannte, dass es sich beim Wildschwein um Göttervater Zeus handelte, der dem Anschein nach brunftwilligen Bachen nachstellte. Also seiner Lieblingsbeschäftigung nachging mit anderen Worten
„
Dies wird ernste Konsequenzen für dich haben, meine Sittenlose Tochter! Wir berufen ein Gipfeltreffen ein, heute noch hoch oben im Olymp. Dort werden die restlichen Götter entscheiden, wie mit dir verfahren werden soll. Dein Objekt der Begierde kommt mit als Zeuge.“
„Ich muss schon bitten, ich war immerhin Mitglied unserer neuesten Kolonie in Nordarfika, nennt mich arme Seele doch Karthager“ Melechs Bitte wurde gekonnt überhört…