Hallo Dschinny,
danke für deine sehr ausführliche Antwort.
"Zu Beginn; "Das Browsergame ... hält sich ewig" hat aber "28 Spielwelten" gehabt? Für Dich ist also ein Qualitätsmerkmal wenn bei einem Browsergame alle 2 Monate eine neue Welt eröffnet? Und sind 28 Welten nicht eher 28 Spiele für sich? "
Nein, es sind alles Welten, die bis heute existieren und auf denen man weiterhin spielen kann. Du könntest dich heute noch auf der ersten Welt anmelden. Einziger Unterschied (außer den Spielern) ist, dass Welt 1 als erster (offener) Server neue Features erhält, bevor sie auf den anderen Welten erscheinen. Daher kann man nicht von einzelnen Spielen reden - zumal es dort auch immer mal wieder serverübergreifende Aktionen gibt - aber das nur am Rande.
"Der zweite Fakt den Du unterschlägst ist, das viele dieser Schnellshooter Spiele frühe Welten nach einer gewissen Zeit dann abschalten. Den Spielern wird meist eine Art "Endgegner" präsentiert der kaum schlagbar ist - dafür sollen sie noch einmal ordentlich Geld(!) investieren, und... am Ende verlieren sie und die Welt wird stillgelegt. "
Wie erwähnt: Die Welt wird nicht stillgelegt. Die Spieler verlieren nichts, außer einen enormen Zeitvorteil, den man hier zum Beispiel sehen kann. Sie können weiterspielen, wenn sie wollen, sie können auf einer anderen Welt anfangen - es steht ihnen alles offen. Aus diesem Grund unterschlage ich diesen "Fakt" - weil er schlicht kein Fakt ist.
"Der dritte Punkt ist, dass es für einen Betreiber relativ einfach ist immer neue Welten nachzulegen. Das geht aber einher mit Aktivitätsverlusten auf den "alten" Welten (eben bis hin zur Abschaltung). Neue Welten sind dafür einfacher zu bewerben - und locken schneller neue Spieler an. Das ist gar keine Frage. Nachhaltiger ist das aber nicht. "
Über die Wirtschaftlichkeit wollen wir besser nicht reden. Damit kenne ich mich nun nicht wirklich aus. Ich weiß allerdings, das alle 28 Welten in dem Browsergame aktiver sind als hier Welt 1 und Welt 2... wenn ich mich weit aus dem Fenster lehne (ich kenne nur 4 Welten [Welt 2, Welt 6, Welt 17 und Welt 24]) würde ich sogar behaupten als beide Welten zusammen.
"So stehen in einer neuen Welt die Nichtkäufer auch nur einige Tage im Rampenlicht, bis sich neue Kaufspieler dort hoch schiessen. Das kannst Du in den Schlachtzügen gut sehen. Das neue Welten also für Nichtkäufer attraktiver sind - ist ein zeitlich eng begrenzte Aussage, die schnell hinfällig wird, bevor die von Dir dafür verantwortlich gemachten Effekte erneut auftreten. Gerade hier in Artyria haben sich viele Käufer FÜR eine W3 ausgesprochen."
Die meisten Käufer die sich hier im Forum dazu geäußert haben waren strikt dagegen. Sie würden gegenüber anderen Spieler auf der neuen Welt alle Vorteile verlieren. Sowohl den Geldvorsprung, als auch den Zeitvorsprung gegenüber anderen Käufern. Wie ein bekannter Forenuser zeigte ist es zwar noch möglich, die alteingesessenen Aureuskäufer einzuholen, aber dazu ist auch der nötige "Kleinbetrag" notwendig, den die meisten Aureuskäufer nicht willens sind zu investieren, oder es ihnen schlicht nicht möglich ist.
Was du hier nicht beachtest - was die Schlachtzüge angeht - gibt es nur wenige Spieler, die sich auf einer zeitlich begrenzten Welt insoweit anstrengen, dass sie sich hohe Ziele setzen. In den Legionen, in denen ich in w1 und w2 gewesen bin, waren die Ziele von Aureusspielern (bis auf drei Ausnahmen) eher "Ich würd gern zu den Top XYZ gehören, damit ich noch X Freiattribute bekomme." Und XYZ war meist nicht gerade hoch... eher in Bereichen, wo man sich mit anderen gewöhnlichen Spielern um die drei Kreuzer hauen musste. Teilweise auch Spieler (wie ich z.B.) die sich nur einmal einloggten, die E-Mail verifizierten um die kostenlosen 10 Aureus mitzunehmen, die für Rüstung etc. dringend notwendig waren. Wenn da jemand andere Erfahrungen sammeln konnte: Ich lasse mich diesbezüglich gerne korrigieren. Allerdings ist das bisher meine Erfahrung mit Schlachtzügen - und ich habe an allen teilgenommen (W1 und / oder W2)...
"Und an der Stelle bricht Deine These in sich zusammen. Artyria W1/W2 würden sicher eine W3 überleben. Aber mit Sicherheit keine W10 oder gar W28. Mit den Aktivitätsverlusten in den alten Welten würden dort sowohl die Käufer als auch nicht Käufer weggehen. Und gerade an der Stelle würdest Du die Nichtkäufer am härtesten treffen die in ihre jeweilige Welt 2, 3, 4 Jahre investiert haben - und so gut sind weiter oben mithalten zu können. Durch schnelles und immer weiteres eröffnen von Welten wirst Du hauptsächlich die Nichtspieler aus dem Spiel nehmen - einfach weil sie nun in keiner Welt mehr ihre Vorteil (Zeit) ausspielen können. In der nächsten Welt hast Du dann neue Nichtkäufer... aber die Alten werden weggehen."
Diese These widerspricht der Erfahrung in allen Browsergames. Und mal so gefragt: Glaubst du, alle alten werden dauerhaft hier bleiben, dass Spielwerk es sich leisten kann, das es nicht den geringsten Anreiz gibt zu leveln (Levelsitting als ein Problem) oder gar komplett neu anzufangen? Gerade aus obrigem Extrembeispiel geht bereits hervor, dass der Faktor Zeit in diesem Spiel eigentlich gar keine Rolle spielt. Es spielt hier nur eine Rolle, ob man kauft, oder nicht kauft. Oben genannter User hat das gezeigt. Was hat der Faktor Zeit schon gebracht? Nach nicht einmal zwei Monaten war der Spieler um Längen besser geskillt, als es die meisten Spieler waren, die bereits seit Anbeginn der Welt (also mehrere Jahre!) gespielt hatten. Lediglich im Vergleich Nichtaureusspieler / Nichtaureusspieler zieht die Zeit ein wenig - aber wozu das beachten, wenn ohnehin kein (oder kaum ein) neuer Nichtkäufer dazu kommt? Selbst Käufer investieren ihr Geld lieber in andere Spiele, in dem sie nicht vier- bis fünfstellige Beträge investieren müssten, um sich "zur besseren Hälfte" zählen zu können....
"Hätte sich Artyria so entwickelt wie dein BG "Vorbild" würden wir diese Diskussion auch gar nicht führen. W1 und W2 wären lange Geschichte... genauso wie die meisten Spieler die hier diskutieren. Sie wären lange ausgestiegen weil ihre Welt inaktiv oder gar geschlossen wurde. Und sie nicht in W10 oder W12 schon wieder neue anfangen."
Hätte sich Artyria so entwickelt, wären die meisten nicht innerhalb der INQnet-Phase von Artyria weggegangen und niemals wiedergekehrt. Hätte Artyria sich so entwickelt, gäbe es hier wenigstens eine aktive Welt - sogar über 20, auf denen noch mehr als genug Spieler spielen. Alles, was in dem Browsergame gelöscht wird, ist - nach (da bin ich nicht ganz sicher) 1.5 Jahren - der Account des inaktiven Nutzers, nachdem er mehrfach angemailt wird, und zuletzt mitgeteilt bekommt, dass der Nutzeraccount bei weiterer Inaktivität entfernt wird... wobei der Account schon nach 6 Monaten nicht mehr im Highscore angezeigt wird.
Glaub es oder nicht - das Browsergame hat vermutlich nicht eine einzige Welt, die so inaktiv ist, wie die Welten in diesem Spiel. Und das, obwohl es 28 Welten sind, die sogar regelmäßig noch um weitere Welten erweitert werden...
"Deine Art zu diskutieren ist problematisch. Dir fehlt in einigen Dingen erkennbar die Erfahrung (ist nicht böse gemeint, ich weiß das es mir in vielen Gebieten auch so geht) und auf der anderern Seite versuchst Du viele Sachverhalte oder Beispiele analog heranzuziehen die auch nur bedingt greifen."
Ja, meine Art zu disputieren ist - entgegen meinem Schreibstil - rein rational und setzt einen ähnlichen Erfahrungsstand voraus. Dieser ist aber meist nicht gegeben und wird - mangels nötigem Interesse - meist auch nicht nachträglich oder vor dem Antworten erworben. Wenn es nicht so wäre, könnte ich zumindest gutem Gewissens sagen, dass ich nicht gegen die sichere Gegenregel der eristischen Dialaketik von Schopenhauer verstoße.